Nach dem Erscheinen von Marktlage geht Born kurz nach der Heirat mit seiner zweiten Frau, der Kinderärztin Irmgard Born, nach Nürtingen, um der Vereinnahmung durch die linke Politik und das Nachtleben Berlins zu entgehen. Im Band „Wo mir der Kopf steht“, der 1970 bei Kiepenheuer und Witsch erscheint, stehen die politischen, wenn auch immer aus einer gewissen Distanz heraus geschriebenen Gedichte, neben Texten, die mit Titeln wie ‚Zuhausegedicht‘ eben auf diesen Rückzug hinweisen.
„Siehe auch: Sonderheft Marbacher Reihe „Spuren““
Mit Lesungen und Interviews, Rezensionen für den Rundfunk und nun auch für die Zeitschrift Der Monat war Born Ende der 60er Jahre zunehmend in die Arbeit eingebunden.
Im Oktober 1967 beschloß er während der Tagung der Gruppe 47 in der Pulvermühle, von Berlin weggehen zu wollen. Irmgard Born suchte sich Ende 1968 zunächst in der Schwäbischen Alp dann in der Nähe von Nürtingen eine Stelle am Krankenhaus. Sie mieteten in Nürtingen eine Neubau-Wohnung.
Born arbeitete an Hörspielen (Die Zerstörung eines Hauses, Südwestfunk 1969, Innenleben, WDR 1970) und an einem Fernsehfilm (Skizzen aus dem Alltag: Fernfahrer, WDR). Die Ruhe des Lebens in Nürtingen schien ihn aber bald nicht mehr ganz auszufüllen. (Nürtingen Neuerdings).
An dieser Stelle können Sie das „Sonderheft Marbacher Reihe „Spuren““ zu Nicolas Born in Nürtingen bestellen.
Im Sommer 1969 wurde Born für ein Jahr zur Teilnahme am International Writing Program der University of Iowa in Iowa City eingeladen. Iowa City war damals das Zentrum der zeitgenössischen Dichtung Nordamerikas. Zahlreiche amerikanische und internationale Dichter lasen und unterrichteten dort. Born wurde von der neuen amerikanischen Dichtung stark beeinflußt.
Bei ihrer Rückkehr aus den USA im Herbst 1970 zogen die Borns für wenige Monate nach Gailingen am Hochrhein, wo Irmgard eine Praxisvertretung übernahm und gingen dann zum neuen Jahr 1971 zurück nach Berlin.
(s. a. Die frühen Jahre (Berlin 1963-1968)
(s. a. Berlin Friedenau 1971-1972)